Das Finden der perfekten Passform kann durchaus einige Trageversuche und schrittweises Nachjustieren erfordern. Die korrekte Länge von Rumpf und Ärmeln ist meist einfach, doch die Weite von Brust, Taille und Gesäß ist zwischen Bequemlichkeit und Optik auszubalancieren und folglich immer nur "subjektiv perfekt". Sobald Sie Ihr Optimum gefunden haben, können Sie sich in unserem Angebot nahezu jeden Hemdentraum erfüllen.
In Höhe des Adamsapfels sollte zwischen Hemdkragen und Hals ein fingerbreiter Spielraum verbleiben. Ist der Kragen zu eng, schnürt er Ihnen regelrecht den Kopf ab, was je nach geistigem Beanspruchungsbedarf – und abgesehen von gesundheitlichen Folgen – schnell teurer wird als eine gute Wahl.Ist er hingegen zu weit, schaut Ihr Kopf daraus hervor wie Calimero aus dem Ei – das kostet zwar nichts extra, sieht aber auch nicht schön aus.
Die Brustweite eines bequem sitzenden Hemdes sollte das Körpermaß Ihrer Oberweite – gemessen in Brusthöhe – um 15–20% überschreiten. Im Einzelfall ist abzuwägen zwischen großer Bewegungsfreiheit und eng anliegendem Sitz. Im Taillenumfang, gemessen an der schmalsten Stelle, genügt meist eine Zugabe von 10–15% auf Ihr Körpermaß, da in dieser Höhe kein so großer Bewegungsspielraum benötigt wird. Die Gesäßweite wird an der stärksten Stelle des Gesäßes mit einer Zugabe von 10–15% auf das Körpermaß ermittelt.
Die Schulternähte sollten weder auf der Schulter noch am Oberarm liegen, sondern auf der Armkugel. Verändert man die Lage dieser Naht, muss die Ärmellänge entsprechend angepasst werden. Der Gesamtverlauf der Schulternaht beschreibt das Armloch, dessen Durchmesser nicht, wie bei vielen Hemden von der Stange leider üblich („Hauptsache jeder Kunde passt hinein“) bis zum Bauchnabel reichen sollte, sondern möglichst dicht an der Achsel sitzt. Wie einen guten Schuh auch dürfen Sie es leicht spüren, aber es darf natürlich nicht zwacken.
Die Hemdenlänge wird unterhalb vom Kragenansatz entlang des Hemdrückens gemessen – hinten sollte das Hemd 20–25 cm unter den Gürtel reichen und das Gesäß bedecken. Ist ein Hemd zu lang, gibt es unterm Gürtel überflüssigen Stoff zu verstauen. Das ist aber noch eher vertretbar als ein zu kurzes Hemd, das aus dem Hosenbund herausrutscht und beim Beugen den Rücken entblößt. Da Sie sich, so wie wir, eher vor- als zurückbeugen werden und können, sind unsere Hemden hinten etwas länger geschnitten. Natürlich können Sie auch eine davon abweichende Vorderlänge angeben.
Die Hemdenärmel sollten bis zum Ansatz des Handrückens reichen und – zum Sakko getragen – circa einen Zentimeter unter dem Jackettärmel hervorschauen. Man kann die Länge – gemessen von der Schulternaht bis zum unteren Manschettenende – sehr einfach an einem gut sitzenden Musterhemd abnehmen. Und wenn der Manschettenumfang richtig bestimmt ist, kann man getrost noch eine Sicherheitsreserve von 2 cm hinzugeben, die dann so lange unsichtbar zurückgestaut wird, bis die Waschmaschine sie geschrumpft hat.
Mit dem richtigen Maß stellt man sicher, dass der Hemdärmel präzise auf dem Handrücken anliegt. dazu misst man den Umfang des Handgelenks über dem Knöchel (meist 17–19 cm) und gibt erfahrungsgemäß 7 cm hinzu; bei Bedarf auf der Seite der Armbanduhr noch einen weiteren Zentimeter.